Wer kennt es nicht: Nach mühevoller Karosseriearbeit steht das Spachteln an, um Unebenheiten zu beseitigen. Doch halt! Braucht es vorher nicht noch eine Grundierung – den sogenannten Tiefengrund? Diese Frage beschäftigt viele Hobby- und Profi-Schrauber. Dieser Artikel bringt Licht ins Dunkle und klärt auf, wann Tiefengrund vor dem Spachteln sinnvoll ist und wann nicht.
Tiefengrund: Was ist das eigentlich?
Tiefengrund ist eine spezielle Grundierung, die tief in den Untergrund eindringt und diesen festigt. Sie wird hauptsächlich auf porösen Untergründen wie Putz, Beton oder Gipskarton eingesetzt. Im Karosseriebereich kommt Tiefengrund zum Einsatz, um blankes Metall vor Rost zu schützen und die Haftung von Spachtelmassen zu verbessern.
Doch Vorsicht: Nicht jeder Untergrund benötigt zwingend eine Behandlung mit Tiefengrund!
Wann ist Tiefengrund vor dem Spachteln notwendig?
Stellen Sie sich vor, Sie müssen eine Delle an Ihrem Oldtimer ausbessern. Nach dem Abschleifen stoßen Sie auf blankes Blech. In diesem Fall ist Tiefengrund unerlässlich! Er schützt das blanke Metall vor Korrosion und sorgt für eine optimale Haftung des Spachtelmaterials. Auch bei stark saugenden Untergründen, wie beispielsweise Spachtelmassen auf Polyesterbasis, kann Tiefengrund die Haftung verbessern und ein gleichmäßigeres Spachtelbild gewährleisten.
Ohne Tiefengrund drohen böse Überraschungen
Verzichtet man auf den Tiefengrund, riskiert man unschöne Ergebnisse. Der Spachtel kann sich vom Untergrund lösen, es bilden sich Risse oder die Reparaturstelle beginnt zu rosten.
„Ich habe es schon oft erlebt, dass aus vermeintlicher Zeitersparnis auf Tiefengrund verzichtet wurde“, erzählt Karosseriebauermeister Heinz Müller aus Hamburg. „Die Quittung folgte auf dem Fuß: Nach kurzer Zeit löste sich der Spachtel ab und die aufwendige Reparatur war umsonst.“
Wann kann man auf Tiefengrund verzichten?
Bei nicht-saugenden Untergründen, die bereits mit einer Grundierung versehen sind, kann Tiefengrund in der Regel entfallen. Moderne 2K-Spachtelmassen haften in der Regel auch ohne zusätzliche Grundierung hervorragend auf grundierten Oberflächen. Wichtig ist in jedem Fall, die Herstellerangaben der Spachtelmasse zu beachten.
Die richtige Vorgehensweise
Egal, ob mit oder ohne Tiefengrund: Eine gründliche Reinigung und Entfettung des Untergrunds ist das A und O für eine erfolgreiche Spachtelarbeit. Nur so kann eine optimale Haftung des Spachtelmaterials gewährleistet werden.
Vorteile von Tiefengrund im Überblick:
- Schützt blankes Metall vor Rost
- Verbessert die Haftung von Spachtelmassen
- Sorgt für ein gleichmäßigeres Spachtelbild
- Erhöht die Langlebigkeit der Reparatur
Tiefengrund vor dem Spachteln: Eine Frage des Einzelfalls
Ob Tiefengrund vor dem Spachteln notwendig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Beschaffenheit des Untergrunds, Art der Spachtelmasse und natürlich die Herstellerangaben. Im Zweifelsfall lieber einmal mehr zum Tiefengrund greifen – so ist ein optimales Ergebnis garantiert!
Spachtelmasse auf grundierter Oberfläche auftragen
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