Ein plötzlicher Hagelsturm kann die Freude am eigenen Auto schnell trüben. Die kleinen, aber heftigen Eiskörner hinterlassen oft unschöne Dellen und Beulen an der Karosserie. Doch wer kommt für den Schaden auf? Vollkasko oder Teilkasko? Und was ist überhaupt der Unterschied? Dieser Artikel klärt alle wichtigen Fragen rund um das Thema Hagelschaden und die richtige Versicherung.
Was ist ein Hagelschaden und wie entsteht er?
Ein Hagelschaden ist ein Schaden am Auto, der durch Hagelkörner verursacht wird. Diese entstehen bei Gewittern in der Atmosphäre und können je nach Größe und Wucht erhebliche Schäden anrichten. Schon kleine Hagelkörner können Lackschäden verursachen, während größere Exemplare Dellen in die Karosserie schlagen oder sogar Scheiben zerstören können.
„Hagelschäden sind tückisch“, erklärt Dr. Ing. Karl Müller, Kfz-Gutachter und Autor des Buches „Schadenbewertung bei Hagel“. „Oft sind sie auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen und treten erst später durch Rostbildung oder Lackabplatzungen zutage.“
Vollkasko oder Teilkasko bei Hagelschaden?
Die gute Nachricht zuerst: Sowohl die Vollkasko als auch die Teilkasko bieten Schutz bei Hagelschäden. Allerdings gibt es einige wichtige Unterschiede:
Teilkasko: Der Basisschutz
Die Teilkasko deckt Schäden am eigenen Fahrzeug ab, die durch folgende Ereignisse verursacht werden:
- Elementarereignisse: Dazu gehören unter anderem Sturm, Hagel, Blitzschlag, Überschwemmung und Lawinen.
- Brand und Explosion
- Glasbruch
- Wildunfälle
- Kurzschluss
- Diebstahl
Wichtig: Die Teilkasko zahlt nur dann für Hagelschäden, wenn der Schaden durch ein plötzliches und unvorhersehbares Ereignis entstanden ist.
Vollkasko: Der Rundumschutz
Die Vollkasko bietet zusätzlich zu den Leistungen der Teilkasko Schutz bei selbstverschuldeten Unfällen und Vandalismus. Sie ist daher der umfangreichere Versicherungsschutz für Ihr Fahrzeug.
Tipp: Wer ein neueres oder hochwertiges Fahrzeug fährt, für den ist die Vollkasko in der Regel die bessere Wahl.
Was ist bei einem Hagelschaden zu tun?
- Sicherheit geht vor: Bringen Sie sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht in Gefahr.
- Schaden dokumentieren: Machen Sie Fotos von den Schäden an Ihrem Fahrzeug und der Umgebung.
- Versicherung informieren: Melden Sie den Schaden so schnell wie möglich Ihrer Versicherung.
- Gutachter beauftragen: Bei größeren Schäden kann es sinnvoll sein, einen unabhängigen Gutachter zu beauftragen.
- Reparatur in Auftrag geben: Lassen Sie Ihr Fahrzeug in einer Fachwerkstatt reparieren.
Achtung: Versuchen Sie nicht, den Schaden selbst zu reparieren! Dies könnte zu Folgeschäden führen und Ihre Versicherungsansprüche gefährden.
Lohnt sich eine Reparatur überhaupt?
Ob eine Reparatur wirtschaftlich sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter und Wert des Fahrzeugs sowie der Höhe des Schadens. In einigen Fällen kann es günstiger sein, das Fahrzeug als Totalschaden zu verkaufen. Lassen Sie sich in diesem Fall von einem Gutachter und Ihrer Versicherung beraten.
Wie finde ich die richtige Versicherung?
Die Wahl der richtigen Versicherung hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Ihrem Fahrzeug ab. Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Versicherungen und achten Sie dabei nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Leistungen.
Tipp: Ein unabhängiger Versicherungsmakler kann Ihnen bei der Auswahl der passenden Versicherung helfen.
Fazit
Ein Hagelschaden ist ärgerlich, aber mit der richtigen Versicherung kein Weltuntergang. Informieren Sie sich rechtzeitig über die Leistungen Ihrer Versicherung und handeln Sie im Schadensfall besonnen und überlegt.
Sie haben weitere Fragen rund um das Thema Hagelschaden oder benötigen Hilfe bei der Schadenabwicklung? Kontaktieren Sie uns! Wir helfen Ihnen gerne weiter.